Fimo Anleitungen für wahre Kunstliebhaber

Kartoffeln aus Fimo modellieren - vom Migranten zum Imbissklassiker

Die In­te­gra­ti­on der Kar­tof­fel ist im­mer noch nicht voll­stän­dig ab­ge­schlos­sen. Denn ob­wohl sich das süd­ame­ri­ka­ni­sche Nacht­schat­ten­ge­wächs be­reits im Jah­re 1567 in Mit­tel­eu­ro­pa nie­der­ließ, ist es wei­ter­hin Vor­ur­tei­len aus­ge­setzt. Zum Bei­spiel zähl­te die Kar­tof­fel, be­vor sie zu­sam­men mit spa­ni­schen See­fah­rern den At­lan­tik über­quer­te in den An­den­staa­ten schon lan­ge zu den Grund­nah­rungs­mit­teln.

Po­ta­to slow­ly evol­ved into its cur­rent form in the South Ame­ri­can An­de­an high­lands bet­ween Peru and Bo­li­via. Hu­man sett­lers re­a­ched that part of our world around 15 thousand ye­ars ago, and ma­na­ged to do­me­sti­ca­te wild po­ta­to around 8 mil­len­nia BC.

An­ony­mous: Histo­ry of Po­ta­toes. vegetablefacts.net (05/2017).

Bild von frisch geernteten Kartoffeln aus der Oberpfalz. Aufnahme von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Bis Kar­tof­feln al­ler­dings in den Mä­gen von hung­ri­gen Eu­ro­pä­ern lan­de­ten, ver­gin­gen noch ein­mal fast 200 Jah­re. We­gen ih­rer exo­tisch aus­se­hen­den Blü­ten wur­den die knol­len­för­mi­gen Fremd­lin­ge näm­lich lan­ge Zeit als de­ka­den­te Zier­pflan­zen ver­wen­det. Wäh­rend­des­sen die rei­chen Ade­li­gen ihre bo­ta­ni­schen Gär­ten mit den Kar­tof­fel­pflan­zen auf­hübsch­ten, fürch­te­te das ge­mei­ne Volk die son­der­ba­ren Ein­wan­de­rer auf­grund ih­rer al­ka­lo­id­hal­ti­gen Scha­le. Es ist des­halb kein Wun­der, dass die Kar­tof­fel im Hei­li­gen Rö­mi­schen Reich Deut­scher Na­ti­on schon bald als He­xen­pflan­ze ver­pönt war, wel­che man al­ler­höchs­tens in schlech­ten Zei­ten an das Vieh ver­füt­tern konn­te.

Bis weit ins 18. Jahr­hun­dert hin­ein fand sich die Kar­tof­fel nur als Zier­pflan­ze oder in den Samm­lung von Bo­ta­ni­kern und ab und an als Ku­rio­sum auf der Fest­ta­fel ei­nes über­sät­tig­ten Fürs­ten.

Ar­cuc­ci, Isa­bel­la: Fried­rich II. emp­fiehlt Kar­tof­feln. br.de (05/2017).

Das preu­ßi­sche Volk fand die Kar­tof­fel so­gar so ab­ar­tig, dass es selbst die Dro­hung von Kö­nig Fried­rich Wil­helm I. miss­ach­te­te. Der mäch­ti­ge Kur­fürst woll­te näm­lich je­dem Bau­ern, der sich wei­ger­te Kar­tof­feln an­zu­bau­en, die Nase und die Oh­ren ab­schnei­den las­sen.

Preu­ßens Kö­ni­ge aber woll­ten den Kar­tof­fel­an­bau im gro­ßen Stil. Fried­rich Wil­helm I. droh­te wi­der­spens­ti­gen Bau­ern er wür­de ih­nen Na­sen und Oh­ren ab­schnei­den, wenn sie nicht Kar­tof­feln an­bau­ten.

Freu­den­berg, Sa­bi­ne: 05.04.1757: In Preu­ßen wird der Kar­tof­fel­an­bau vor­ge­schrie­ben. swr.de (PDF) (05/2017).

Picture guide: How to modelling potatoes out of Polymer Clay. Tutorial by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Ei­nen wei­te­ren In­te­gra­ti­ons­rück­schlag er­litt das gelb­brau­ne Nacht­schat­ten­ge­wächs, als es Fried­rich II. mit­hil­fe des Kar­tof­fel­be­fehls doch noch ge­lang, die Preu­ßen vom Ge­schmack und vom Nut­zen des süd­ame­ri­ka­ni­schen Ge­mü­ses zu über­zeu­gen. Denn lei­der setz­te der Alte Fritz die ei­gent­lich ge­walt­lo­se Kar­tof­fel als Bio­waf­fe ein, in­dem er sei­ne zahl­rei­chen Sol­da­ten da­mit mäs­te­te. So wohl­ge­nährt und ge­sund konn­ten die preu­ßi­schen Lands­knech­te im Sie­ben­jäh­ri­gen Krieg nicht nur vie­le Ge­bie­te er­obern, son­dern auch den Rus­sen und dem Hau­se Habs­burg trot­zen. Ver­är­gert über die Wir­kung der Teu­fels­knol­le wur­den die Preu­ßen vom Feind des­halb nur noch ver­ächt­lich als „Die Kar­tof­feln” be­zeich­net.

Picture of Polymer Clay Potato Minifood. Created by Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Artist

Vor al­lem Men­schen aus dem Ori­ent ver­wen­den heut­zu­ta­ge noch das Wort „Kar­tof­feln” als Syn­onym für das Volk der Deut­schen. Dies ist ziem­lich dümm­lich, da es da­für kei­ne Grund­la­ge gibt. Preu­ßen setz­te sich im 18. Jahr­hun­dert näm­lich aus Bran­den­burg und dem Groß­teil des heu­ti­gen Po­lens zu­sam­men. Und wie zu Zei­ten Fried­richs des Gro­ßen sind die Po­len auch heu­te noch mit Ab­stand Spit­zen­rei­ter in der Eu­ro­päi­schen Uni­on, was den Kar­tof­fel­ver­zehr an­geht.

Je­der Deut­sche ver­speist im Jahr im Durch­schnitt 57 Ki­lo­gramm Kar­tof­feln [...]. Aber im EU-weiten Ver­gleich ist der Ver­brauch in Deutsch­land eher nied­rig. In Lett­land, Po­len oder Grie­chen­land liegt der je­wei­li­ge pro Kopf­ver­brauch bei über 100 Ki­lo­gramm im Jahr.

Stei­ner, Clau­dia: Der Sie­ges­zug der Teu­fels­knol­le. br.de (05/2017).

Bild von GWS2.de Maskottchen Gustl mit Fimo Kartoffelprodukten von McDonald's. Szenerie angerichtet und angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinAuf­grund des­sen, dass die Po­li­tik bei der In­te­gra­ti­on des ein­ge­wan­der­ten Ge­mü­ses ver­sag­te, muss­te die Wis­sen­schaft, die Kunst und das Hand­werk ein­sprin­gen. Die Kar­tof­fel konn­te dar­auf­hin als Bat­te­rie ge­nutzt wer­den, der Kar­tof­fel­druck ent­stand und Kö­che kom­bi­nier­ten die be­kömm­li­chen Knol­len mit ein­hei­mi­schen Ge­rich­ten. Die Ein­glie­de­rung schien in den 1960er Jah­ren ab­ge­schlos­sen, denn von da an gal­ten Erd­äp­fel als vit­amin­rei­ches eu­ro­päi­sches Volks­grund­nah­rungs­mit­tel, wel­ches Jung und Alt glei­cher­ma­ßen schmeck­te.

Für je­des Kind ist Kar­tof­fel­stock eine herr­li­che und leicht ver­dau­li­che Spei­se. Da­bei lässt er sich so gut zu Ber­gen und Tä­lern for­men - mit dem Staubecken für den See.

bau­ern­fil­me: Kar­tof­fel­an­bau ges­tern: Vom Pro­du­zent zum Kon­su­ment (1960). youtube.com (05/2017).

Heut­zu­ta­ge ste­hen Kar­tof­feln nach Reis, Wei­zen und Mais nur noch an vier­ter Stel­le der wich­tigs­ten Grund­nah­rungs­mit­tel. Dies liegt dar­an, dass Kar­tof­fel­spe­zia­li­tä­ten ähn­lich nahr­haft wie Piz­za sind. Wer zu viel da­von ver­zehrt, be­kommt ei­nen Schwab­bel­bauch, was so gar nicht dem heu­ti­gen Schön­heits­ide­al ent­spricht. Au­ßer­dem ha­ben Men­schen, die viel frit­tier­te Kar­tof­fel­er­zeug­nis­se kon­su­mie­ren, ein er­höh­tes Krebs­ri­si­ko.

Bild von Kartoffelimitaten auf einem Holzbrett angerichtet. Dekoration für den Gastronomiebedarf. Bild von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Es ist also wie­der an der Zeit den In­te­gra­ti­ons­pro­zess fort­zu­füh­ren. Aus die­sem Grund habe ich Kar­tof­feln aus Fimo mo­del­liert. Da­mit be­wei­se ich, dass das einst süd­ame­ri­ka­ni­sche Ge­mü­se je­der­zeit ri­si­ko­frei als deut­scher Food­porn ver­wen­det wer­den kann.

Fimo Kartoffeln modellieren - so geht’s

Zum Mo­del­lie­ren der saf­ti­gen Erd­äp­fel ver­wen­de­te ich die Fi­mo­far­ben Weiß (0), Gelb (1) und Trans­pa­rent Weiß (014). Zu­dem nahm ich ein Set Pas­tell­krei­den zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich au­ßer­dem ein schar­fes Mes­ser, ei­nen Pin­sel und ver­schie­den­ar­ti­ge Dot­ting­tools zu­recht­le­gen. Hin­weis: Das Wich­tigs­te beim Mo­del­lie­ren rea­li­täts­na­her Kar­tof­feln ist das rich­ti­ge Misch­ver­hält­nis der Far­ben.

  • Um den ty­pisch zart­gel­ben Farb­ton ei­ner ge­schäl­ten Kar­tof­fel zu er­hal­ten, misch­te ich 15 Tei­le Fimo Weiß mit 15 Tei­len Trans­pa­rent Weiß und ei­nem Teil Fimo Gelb.

Das Ge­misch form­te ich zu­nächst zu ei­ner gro­ßen Ku­gel, aus der ich mir wie­der­um vie­le un­ter­schied­lich gro­ße Por­tio­nen zu­recht­schnitt. Dar­auf­hin war es ein Leich­tes ver­schie­den­ar­ti­ge ge­schäl­te Fimo Kar­tof­feln mit­hil­fe ei­nes Dot­ting­tools zu mo­del­lie­ren.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Fimo Kartoffel bekommt eine Schale aus Pastellkreide. Bild und Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Im nächs­ten Schritt stell­te ich die Kar­tof­fel­scha­le her. Dazu schab­te ich von gel­ber, ocker­far­be­ner und stroh­gel­ber Pas­tell­krei­de je­weils ein gleich­gro­ßes Häuf­chen ab.

Bild von fünf Fimo Kartoffeln vor dem Backen auf einem HolzbrettDi­rekt im An­schluss gab ich die ab­ge­schab­te Krei­de in eine Schüs­sel, da­mit ich mei­ne drei ko­lo­rier­ten Stäu­be gut mit­ein­an­der ver­mi­schen konn­te. Da­nach leg­te ich eine Fimo Kar­tof­fel nach der an­de­ren in die Schüs­sel und wälz­te jede Kunst­knol­le dar­in so lan­ge, bis die­se kom­plett mit der Pas­tell­krei­de um­hüllt war. Dar­auf­hin nahm ich mit­hil­fe ei­nes Pin­sels wie­der et­was Krei­den­ge­misch vom Kar­tof­fel­teig ab, so­dass da­durch ein le­ben­di­ges gelb­brau­nes Farb­mus­ter ent­stand.

  • Wich­tig: Als Fi­nish schab­te ich au­ßer­dem noch ganz we­nig dun­kel­brau­ne Pas­tell­krei­de mit ei­nem Mes­ser über mei­ne prä­pa­rier­ten Erd­äp­fel­chen.

Be­vor ich die Kar­tof­feln im An­schluss bei 110 Grad Cel­si­us für 10 Mi­nu­ten in den Back­ofen gab, drück­te ich noch klei­ne Mul­den und Ril­len in die Ober­flä­chen ein.

Kleine Triebe auf den Fimo Kartoffelschalen

Mei­ne ap­pe­tit­lich aus­se­hen­den Kar­tof­fe­li­mi­ta­te wur­den et­was zu warm ge­la­gert, wes­halb So­la­nin ent­stand und sich da­durch Trie­be auf der Scha­le ge­bil­det ha­ben.

Bild von keimender KartoffelUm die­sen Na­tur­pro­zess künst­le­risch dar­zu­stel­len, form­te ich mir win­zi­ge Würs­te aus der Fi­mo­far­be Weiß. Die­se klei­nen Par­ti­kel setz­te ich dar­auf­fol­gend ver­ein­zelt auf die Scha­len mei­ner Kartöf­fel­chen. Als Nächs­tes gab ich mei­ne kei­men­den Erd­äp­fel er­neut bei 110 Grad Cel­si­us für 30 Mi­nu­ten in den Back­ofen. Als mir mein Mi­ni­ofen nach Ab­lauf der ein­ge­stell­ten Zeit das Si­gnal gab, muss­te es schnell ge­hen.

Bild vom Schälen einer Kartoffel. Empfehlung vom KochprofiIch woll­te näm­lich, dass ei­ni­ge mei­ner Kunst­kar­tof­feln so aus­se­hen, als hät­te sie mei­ne Oma für ein Kar­tof­fel­pü­ree ge­schält. Aus die­sem Grund nahm ich ei­ni­ge der noch war­men gold­brau­nen Knol­len in die Hand und schab­te die Scha­le mit­hil­fe ei­nes schar­fen Mes­sers ab. Durch die­sen Vor­gang er­hiel­ten man­che mei­ner Fimo Kar­tof­feln au­to­ma­tisch das kan­ti­ge Schnitt­mus­ter, wel­ches nor­ma­ler­wei­se beim Ein­satz ei­nes Spar­schä­lers ent­steht.

  • Tipp: Ich warf die Scha­len na­tür­lich nicht weg, denn da­mit las­sen sich vie­le na­tür­li­che De­ko­sze­ne­rien er­zeu­gen.

Ganz zum Schluss ver­edel­te ich alle mei­ne ge­ba­cke­nen Kar­tof­feln noch mit ei­ner Schicht Fimo Glanz­lack. Hin­weis: Die­ser Schritt ist vor al­lem bei un­ge­schäl­ten Ex­em­pla­ren be­son­ders wich­tig, da da­durch die Krei­de erst rich­tig fi­xiert wird.

Was ist Ihre liebste Kartoffelspezialität?

Bild eines Oberpfälzer Kartoffelackers während der Ernte. Foto von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinWäh­rend des Mo­del­lie­rens der Fimo Kar­tof­feln dach­te ich dar­über nach, was ei­gent­lich mein liebs­tes Kar­tof­fel­ge­richt ist. Da­bei stell­te ich fest, dass ich bis auf Gnoc­chi über­haupt kei­ne Kar­tof­fel­pro­duk­te esse. Das ist wie­der­um wit­zig, da ich ge­bür­tig aus der so­ge­nann­ten Erd­äp­fel­pfalz kom­me. In die­sem Teil Bay­erns gilt auch heu­te noch der fol­gen­de Leit­spruch:

Erd­äpfl in der Froih, mit­tags in der Brö­ih, af d’Nacht in der Heit, Erd­äpfl in Ewich­keit.

Mei­ne Kar­tof­fel­un­lust hängt wohl mit mei­ner Un­ge­duld zu­sam­men. Bis ein Ki­lo­gramm Kar­tof­feln ver­zehr­fer­tig ge­kocht sind, dau­ert es in der Re­gel eine gute Stun­de. Der Kar­tof­fel­ge­nuss er­for­dert dem­entspre­chend kon­se­quen­te Vor­aus­pla­nung, wo­für ich über­haupt nicht ge­schaf­fen bin.

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Wer hät­te das ge­dacht? Ob­wohl sämt­li­che Ma­fia­bos­se hin­ter Git­tern sit­zen, ist Nea­pel zu ei­ner No-go-Area ver­kom­men. Doch selbst wenn die Stadt an der Mit­tel­meer­küs­te un­ter­ge­hen soll­te, wer­den ihre Ver­mächt­nis­se auf ewig in Er­in­ne­rung blei­ben. Nea­pel hat näm­lich nicht nur Car­lo Pe­der­so­li ali­as Bud Spen­cer, son­dern auch un­se­re heu­ti­ge Piz­za her­vor­ge­bracht. Wenn Sie im 16. Jahr­hun­dert ei­nen nea­po­li­ta­ni­schen Fi­scher ge­fragt hät­ten, was er heu­te Abend zu sei­nen Sprot­ten isst, dann hät­te er wahr­schein­lich Fol­gen­des ge­mur­melt: „Piz­za ros­sa.” Die­se Spei­se ist heu­te als Piz­za­brot oder Piz­za alla Ma­ri­nara be­kannt.

The Ita­li­an for sail­or is ma­ri­naio, so this piz­za may have ori­gi­nal­ly been ea­ten by sail­ors.

Mitz­man, Dany: The day I or­de­red piz­za that „does­n’t exist”. bbc.com (03/2017).

Bild von selbst gemachter Steinofenpizza (Salami) vom Chefkoch. Angerichtet auf einem Holzbrett von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinEin run­der gold­brau­ner Fla­den mit ro­ter Soße war mir aus künst­le­ri­scher Sicht zu we­nig. Ich mach­te mir des­halb lan­ge Zeit Ge­dan­ken dar­über, wel­cher herz­haf­te Be­lag mein Fimo Piz­za­i­mi­tat zie­ren soll­te. Um eine per­fek­te Wahl zu tref­fen, sah ich mir zu­nächst ein we­nig die ita­lie­ni­sche Ge­schich­te an. Da­bei stell­te ich fest, dass im Jah­re 1861 aus heu­ti­ger Sicht ein gro­ßer Feh­ler be­gan­gen wur­de. In die­sem Jahr ver­ein­te man Süd­ita­li­en mit dem Nor­den und rief das Kö­nig­reich Ita­li­en aus. Mon­ar­chen der ge­sam­ten Halb­in­sel wa­ren von da an Kö­nig Um­ber­to I. und sei­ne lieb­rei­zen­de Ehe­frau Mar­ga­re­the, die zu­gleich die Cou­si­ne des Fürs­ten war.

Ita­ly uni­fied in 1861, and King Um­ber­to I and Queen Mar­ghe­ri­ta vi­si­ted Na­p­les in 1889.

Tu­rim, Gayle: A Sli­ce of Histo­ry: Piz­za Th­rough the Ages. history.com (03/2017).

Um sich ih­ren süd­ita­lie­ni­schen Un­ter­ta­nen gnä­dig zu er­wei­sen, reis­te das Kö­nigs­paar im Jah­re 1889 ge­mein­sam nach Nea­pel.

Bild von Miniaturpizzas in selbst gebastelten Pizzaschachteln. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin Die Hau­te Cui­sine mit ih­ren Wach­tel­eiern und Frosch­schen­keln lang­weil­te ihre Ma­jes­tä­ten zu Tode, wes­halb vor al­lem Mar­ga­re­the wis­sen woll­te, was denn der nea­po­li­ta­ni­sche Pö­bel für ge­wöhn­lich zu Abend isst. Kurz dar­auf brach­te man dem Kö­nigs­paar eine Aus­wahl an Piz­zas. Es fiel auf, dass die Kö­ni­gin vor al­lem die Piz­za prä­fe­rier­te, die nur mit Moz­za­rel­la und Ba­si­li­kum be­legt war. Da­mit war die Piz­za Mar­ghe­ri­ta ge­bo­ren. Dass die­ser Be­lag die Far­ben der da­mals noch neu­en ita­lie­ni­schen Flag­ge hat­te, war da­bei si­cher­lich nur ein Zu­fall.

Collage of Polymer Clay Pizza Pepperoni italien Style. Created by Veronika Vetter (DAoCFrEak) German Fine Artist

Ein simp­les Mar­ghe­ri­ta Piz­za­i­mi­tat war mir je­doch wie­der nicht an­spruchs­voll ge­nug, schließ­lich woll­te ich mit min­des­tens ei­ner Cane ar­bei­ten. Au­ßer­dem soll­te mei­ne Fimo Piz­za so vie­le Men­schen wie mög­lich an­spre­chen und ein ech­ter Food­porn sein. Ich ver­such­te dem­zu­fol­ge her­aus­zu­fin­den, was welt­weit der be­lieb­tes­te Piz­za­be­lag ist. Da­bei ge­wann ich die Er­kennt­nis, dass in Nord­ame­ri­ka so gut wie je­der Piz­za Pep­pe­ro­ni be­stellt. Pep­pe­ro­ni steht im Eng­li­schen al­ler­dings nicht für Pe­pe­ro­ni, son­dern für Sa­la­mi.

What we found is that af­ter plain cheese, pep­pe­ro­ni is the un­wa­ve­ring fa­vo­ri­te of Ame­ri­cans, re­gard­less of sta­te. And sau­sa­ge came in se­cond.

Nu­del­man, Mike: This Map Shows The Most Po­pu­lar Piz­za Top­ping In Every Sta­te. businessinsider.com (03/2017).

Dass die Sa­la­mi­piz­za bei den Deut­schen eben­falls die Pole­po­si­ti­on in­ne­hat, ist ein of­fe­nes Ge­heim­nis. Da­mit hat­te ich den per­fek­ten Piz­za­be­lag für mein Mi­ni­food ge­fun­den.

Restaurant / Pizzeria La Maria Berlin Alt-Lichtenrade 45. Polymer Clay Pizza for Dollhouse. Modelliert von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Ita­lie­ni­sche Piz­zai­o­li sind für mich wah­re Künst­ler. Denn wäh­rend­des­sen Kö­che von asia­ti­schen Lie­fer­diens­ten ihre Piz­zas oft­mals mit Ana­log­kä­se oder nie­der­län­di­schem Eda­mer ver­ge­wal­ti­gen, grei­fen aus­ge­bil­de­te Piz­za­bä­cker aus­schließ­lich zu Büf­fel­moz­za­rel­la.

  • Je­doch nicht nur in der Kü­che, son­dern auch un­ter Mo­del­lier­künst­lern wird ge­trickst. Zu mei­nem gro­ßen Är­ger­nis stel­le ich im­mer häu­fi­ger fest, dass mei­ne Kol­le­gen nur noch die Ba­sis des Mo­tivs aus ein­far­bi­ger Mo­del­lier­mas­se her­stel­len und an­schlie­ßend sämt­li­che De­tails mit Acryl­far­ben be­ma­len.

Das Mo­tiv wird dann trotz­dem als Mo­del­lier­kunst ver­kauft, ob­wohl es sich streng ge­nom­men um Ma­le­rei han­delt. So et­was ist un­ter mei­ner Wür­de, wes­halb ich auch ei­nen gan­zen Tag in­ves­tie­ren muss­te, um den Büf­fel­moz­za­rel­la auf mei­nem Piz­za­i­mi­tat kor­rekt aus Fimo nach­zu­bil­den.

[...] then the love­ly moz­za­rel­la - buf­fa­lo moz­za­rel­la is the best [...].

Ci­ta­lia: Learn How to Make the Best Ho­me­ma­de Piz­za with Gen­na­ro Con­tal­do. youtube.com (03/2017).

Picture of Dollhouse Pizza pieces in a box for doll collectorsNe­ben dem Käse spielt vor al­lem das Mehl eine gro­ße Rol­le. Wäh­rend­des­sen be­sag­te Piz­za Lie­fer­diens­te das preis­wer­te Wei­zen­mehl (405) aus dem Dis­coun­ter ver­wen­den, kommt für ei­nen Piz­zaio­lo nur ein ech­tes ita­lie­ni­sches Piz­za­mehl (00) in­fra­ge. Hin­ge­gen Men­schen, die Low Carb Ei­weiß Mehl neh­men, da sie ge­hört ha­ben, dass die Kin­der Ita­li­ens die dicks­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on sind, soll­ten zur Stra­fe 50 Sit-ups ma­chen. Eine ech­te ita­lie­ni­sche Piz­za hat in der Re­gel nur knapp 600 kcal und 14 Gramm Fett. Das Über­ge­wicht der Kinder- und Ju­gend­li­chen aus dem Mit­tel­meer­raum kommt vor al­lem durch Schlaf­man­gel, Soft­drinks, Sü­ßig­kei­ten und der ho­hen Kri­mi­na­li­tät zu­stan­de.

Man­che Mut­ter lässt ih­ren Nach­wuchs zu­dem we­gen der Kri­mi­na­li­tät oder we­gen des chao­ti­schen Ver­kehrs nicht zum Spie­len auf die Stra­ße.

An­ony­mous: Die dicks­ten Kin­der Eu­ro­pas kom­men aus dem Sü­den. focus.de (03/2017).

Bei die­sen ge­rin­gen Fett­wer­ten konn­te mein Mi­ni­food ge­trost noch ei­nen wei­te­ren Be­lag ver­tra­gen. Ich ent­schied mich des­halb für schwar­ze Fimo Oli­ven. Au­ßer­dem gar­nier­te ich das Gan­ze ab­schlie­ßend noch mit Ba­si­li­kum.

Bild von Fimo Pizza - Polymer Clay Pizza (PREMO). Created by Veronika Vetter German Fine Artist

Mei­ne Fimo Piz­za hat ei­nen Durch­mes­ser von sechs Zen­ti­me­tern und selbst­ver­ständ­lich eine klas­si­sche Stein­ofen­op­tik. Ge­fal­len Ih­nen mei­ne Kunst­wer­ke? Dann er­fah­ren Sie in der fol­gen­den An­lei­tung, wie Sie selbst Ihr ei­ge­nes Piz­za­i­mi­tat her­stel­len kön­nen.

Fimo Pizza modellieren - so geht’s

Bild von Pizzateig aus FIMOZum An­fer­ti­gen ei­ner tra­di­tio­nel­len Sa­la­mi­piz­za ver­wen­de­te ich die Fi­mo­far­ben Weiß (0), Gelb (1), Rot (2), Oran­ge (4), Grün (5), Schwarz (9), Scho­ko­braun (77), Cham­pa­gner (02) und Trans­pa­rent Weiß (014). Au­ßer­dem ka­men di­ver­se Pas­tell­krei­den und Fimo Li­quid zum Ein­satz. Als Mo­del­lier­werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem Ihre Pas­ta­ma­schi­ne, ein Mes­ser, ver­schie­de­ne Dot­ting­tools, eine Zahn­bürs­te, ei­nen Fä­cher­pin­sel und ein Schäl­chen mit Was­ser zu­recht­le­gen.

Zu­al­ler­erst stell­te ich den Piz­za­teig her. Dazu ver­misch­te ich die Far­be Cham­pa­gner mit der Far­be Weiß im Ver­hält­nis 1:1. Di­rekt im An­schluss roll­te ich den beige­far­be­nen Teig auf eine Di­cke von 2,5 Mil­li­me­tern aus.

Collage mit Anleitungsschritten: Preparing the Polymer Clay Pizza dough. Created by Veronika Vetter Fine Artist

Als Nächs­tes schnitt ich aus dem Teig ei­nen Kreis, der ei­nen Durch­mes­ser von sechs Zen­ti­me­tern hat­te.

  • Dar­auf­hin schlug ich den Rand ein. Hin­weis: Stein­ofen­piz­zas wer­den nicht in ei­ner Form ge­ba­cken, des­halb ge­stal­te­te ich mei­nen Tei­g­rand mit Ab­sicht un­sym­me­trisch.
  • Da­mit der Teig so aus­sah, als wäre er von Hand ge­kne­tet wor­den, drück­te ich an­schlie­ßend Mul­den mit ei­nem run­den Dot­ting­tool ein.

Bild vom Bemalen des Fimo Pizzateigs mit PastellkreideAu­ßer­dem struk­tu­rier­te ich das Gan­ze noch mit den Bors­ten ei­ner Zahn­bürs­te. Da­durch ent­stand ein an­spre­chen­der Knus­per­ef­fekt. Im nächs­ten Schritt nahm ich ein Set Pas­tell­krei­den zur Hand. Von den Far­ben Zi­tro­nen­gelb, Zimt­braun, Ocker und Stroh­gelb schab­te ich mir je­weils ein Häuf­chen ab und ak­zen­tu­ier­te mit die­sen Krei­den den kom­plet­ten Piz­za­teig.

Bild von portioniertem Pizzateig auf einem Holzbrett. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Nach dem Be­ma­len muss­te der Teig zwi­schen­ge­ba­cken wer­den, um die Far­be und die Form zu fi­xie­ren. Ich leg­te das Fimo dazu vor­sich­tig auf eine Glas­plat­te. Tipp: Hier­für eig­net sich das Vor­der­glas ei­nes Bil­der­rah­mens be­son­ders gut. Den prä­pa­rier­ten Teig­ling gab ich dann für 10 Mi­nu­ten bei 110 Grad Cel­si­us in den Back­ofen. Wäh­rend der Piz­za­teig aus­här­te­te, küm­mer­te ich mich um die fruch­ti­ge To­ma­ten­so­ße.

Passata di pomodoro - Pizza Tomatensoße

Zum Her­stel­len der ro­ten To­ma­ten­so­ße kne­te­te ich Fimo Rot in ei­nem Ge­fäß und gab da­bei et­was Was­ser hin­zu. Ich ver­meng­te al­les so lan­ge mit­ein­an­der, bis die Mas­se so zäh wie Kau­gum­mi war.

Collage with instructions: Coating tomato sauce on Polymer Clay Pizza. Created by Veronika Vetter German Fine Artist

Im An­schluss spach­tel­te ich die To­ma­ten­pas­te groß­zü­gig auf den har­ten Piz­za­bo­den.

  • Da­mit die Stein­ofen­piz­za noch rus­ti­ka­ler aus­sah, fer­tig­te ich mir nach dem glei­chen Prin­zip aus Fimo Scho­ko­braun und aus Fimo Oran­ge je­weils eine Pas­te an.
  • Die­se bei­den Far­ben trug ich je­doch nur sehr spar­sam auf, um klei­ne High­lights in der To­ma­ten­so­ße zu set­zen.

Bild von Steinofenpizza Marinara (rossa) auf einem HolzbrettUm der To­ma­ten­so­ße noch ei­nen be­son­de­ren Glanz zu ver­lei­hen, ver­misch­te ich rote, brau­ne und gel­be Pas­tell­krei­de im Ver­hält­nis 3:1:1. Zu der Krei­de gab ich dann noch et­was Fimo Li­quid hin­zu und rühr­te das Ge­misch zu ei­ner wein­ro­ten Gla­sur an. Die­se Flüs­sig­keit trug ich ab­schlie­ßend punk­tu­ell auf die To­ma­ten­pas­te auf. Dar­auf­hin gab ich mei­ne Piz­za alla Ma­ri­nara er­neut für 10 Mi­nu­ten bei 110 Grad Cel­si­us in den Back­ofen.

Käse aus Fimo Modelliermasse darstellen

Wie be­reits in der Ein­lei­tung er­wähnt, hat mich die Ent­wick­lung des Piz­za­kä­ses viel Ex­pe­ri­men­tier­zeit ge­kos­tet. Ich bin des­halb be­son­ders stolz dar­auf, mein Fimo Kä­se­re­zept hier prä­sen­tie­ren zu kön­nen.

Zum An­fer­ti­gen des Büf­fel­moz­za­rel­las auf mei­nem Piz­za­i­mi­tat misch­te ich 48 Tei­le Fimo Weiß, mit sechs Tei­len Fimo Trans­pa­rent Weiß so­wie mit drei Tei­len Fimo Cham­pa­gner und ei­nem Teil Fimo Gelb. Zu dem Ge­misch gab ich eine Flüs­sig­keit hin­zu, die aus drei Tei­len Fimo Li­quid und ei­nem Teil Was­ser be­stand. Im An­schluss rühr­te ich den Brei so lan­ge, bis er die Kon­sis­tenz ei­ner Nuss-Nougat-Creme auf­wies.

Picture of Polymer Clay Cheese. Buffalo mozzarella for a Pizza. Crafted by Veronika Vetter (DAoCFrEak) German Fine ArtistIm nächs­ten Schritt trug ich mei­ne zäh­flüs­si­ge Kä­se­pas­te auf die To­ma­ten­so­ße auf. Hin­weis: Ich be­deck­te den Piz­za­bo­den nicht kom­plett, denn zum Rand hin soll­te der To­ma­ten­be­lag wei­ter zu se­hen sein. Um auf dem Käse leich­te Röst­stel­len an­zu­deu­ten, be­mal­te ich Tei­le des Be­lags nun mit stroh­gel­ber, zi­tro­nen­gel­ber und ocker­far­be­ner Pas­tell­krei­de. Auf dem ge­schmol­ze­nen Käse be­fin­den sich zu­dem Ma­jo­ran und Ore­ga­no. Die­se Ge­würz­brö­sel stell­te ich mit hell­brau­ner und grün­gol­de­ner Pas­tell­krei­de dar.

Nach die­sen Ar­beits­schrit­ten sah mein Mo­tiv wie eine Piz­za Mar­ghe­ri­ta aus. Es war also Zeit die herz­haf­te Schwei­nesa­la­mi an­zu­fer­ti­gen.

Fimo Wurst Cane - Salame Napoletano

Bild von drei Fimofarben zum Modellieren einer Salami CaneAuch für die Sa­la­mi Cane muss­te ich zu­nächst wie­der Fi­mo­far­ben mi­schen. Zu­al­ler­erst ver­misch­te ich Fimo Rot mit Fimo Scho­ko­braun im Ver­hält­nis 5:1. Gleich da­nach stell­te ich ein Ge­misch aus fünf Tei­len Fimo Cham­pa­gner und ei­nem Teil Fimo Scho­ko­braun her. Zu die­sen bei­den Farb­mi­schun­gen nahm ich au­ßer­dem noch rei­nes Fimo Trans­pa­rent Weiß zur Hil­fe, um die pi­kan­te Mar­mo­rie­rung dar­zu­stel­len.

Als Ers­tes roll­te ich alle drei Fi­mo­far­ben zu dün­nen Würs­ten. Hin­weis: Die wei­ße Wurst war da­bei et­was schma­ler als die an­de­ren.

Collage mit Anleitungsschritten zum Modellieren einer Salami Cane. Hergestellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Im nächs­ten Schritt schnitt ich die Würs­te in gleich­gro­ße Stü­cke. Di­rekt im An­schluss kleb­te ich die Ein­zel­tei­le wie Form­fleisch wild durch­ein­an­der an den Sei­ten wie­der zu­sam­men. Tipp: Mei­ne Sa­la­mi ist ma­ger, des­halb bau­te ich nur we­nig wei­ße Würs­te ein.

  • Als mir das Mus­ter ge­fiel, re­du­zier­te ich die Cane.
  • Gleich dar­auf schnitt ich die ge­streif­te Stan­ge in vier gleich­gro­ße Stü­cke und kleb­te die­se er­neut an­ein­an­der.

Bild von Fimo Salami Cane vor dem ReduzierenDa­durch ent­stand eine fri­sche Cane, die ich dar­auf­hin er­neut re­du­zier­te. Ich ver­klei­ner­te die Sa­la­mi­stan­ge da­bei so, dass die Schei­ben dar­aus per­fekt auf mei­ne Piz­za pass­ten. Be­vor ich die ein­zel­nen Fimo Sa­la­mi­schei­ben je­doch auf den Käse leg­te, be­han­del­te ich die­se erst sanft mit ei­ner Zahn­bürs­te. Na­tür­lich ist die Wurst auf mei­nem Piz­za­i­mi­tat gut ge­rös­tet. Aus die­sem Grund färb­te ich die Sa­la­mi­schei­ben­rän­der zu­dem noch leicht mit brau­ner Pas­tell­krei­de ein.

Collage with manual steps: Polymer Clay Pepperoni for Pizza. Crafted by Veronika Vetter (DAoCFrEak) German Fine Artist

Nun ver­teil­te ich mei­ne Sa­la­mi­schei­ben auf mei­ner Piz­za. Tipp: Die Rän­der ver­ein­zel­ter Wurst­schei­ben bog ich ab­schlie­ßend noch leicht nach oben.

Mediterranes Pizzaimitat durch schwarze Oliven und Basilikum

Bild von Fimo Cane für schwarze Oliven für eine PizzaUm wei­te­re Farb­kon­tras­te auf mein Mi­ni­food zu brin­gen, stell­te ich noch eine Fimo Oli­ven Cane und et­was Ba­si­li­kum her. Für die Cane misch­te ich Fimo Schwarz mit Fimo Weiß im Ver­hält­nis 2:1. Zu dem grau­en Ge­misch roll­te ich noch rei­nes schwar­zes Fimo auf eine Di­cke von zwei Mil­li­me­tern aus. Im An­schluss nahm ich das Grau und form­te dar­aus eine Wurst, die ei­nen Durch­mes­ser von 0,5 Zen­ti­me­tern hat­te. Die­se di­cke Rau­pe roll­te ich gleich da­nach mit dem aus­ge­roll­ten Schwarz ein.

Bild vom Auflegen der schwarzen Oliven auf das Fimo Pizzaimitat. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinAls Nächs­tes re­du­zier­te ich die Cane sehr dünn. Aus der Stan­ge schnitt ich mir an­schlie­ßend vie­le klei­ne Schei­ben ab, die ich in der Mit­te mit ei­nem Loch ver­sah. Da­mit wa­ren die schwar­zen Oli­ven be­reits fer­tig­ge­stellt. Zum Mo­del­lie­ren des fri­schen Ba­si­li­kums misch­te ich Fimo Trans­pa­rent Weiß mit Fimo Grün im Ver­hält­nis 5:1. Aus dem Ge­misch form­te ich mir klei­ne Blät­ter und leg­te die­se zu­sam­men mit den Oli­ven auf mei­ne Sa­la­mi­piz­za. Ganz zum Schluss gab ich mei­ne Fimo Piz­za für 30 Mi­nu­ten bei 110 Grad Cel­si­us in den Back­ofen.

Nach dem Aus­küh­len trug ich als Fi­nish noch Fimo Glanz­lack auf mei­nen ex­pli­zi­ten Food­porn auf.

Welchen Pizzabelag bevorzugen Sie?

Picture of italian Polymer Clay Pizza (Dollhouse) with Coca Cola. Crafted by Veronika Vetter German Fine ArtistIm Jah­re 2011 aß ich ein­mal Zer­ve­lat­wurst. Die­ses Pro­dukt wird ger­ne von Bau­ar­bei­tern in Ver­bin­dung mit zehn In­dus­trie­sem­meln und ei­ner Fla­sche Korn­brand ge­kauft. Von die­ser Wurst­sor­te wur­de mir da­mals so schlecht, dass ich seit­dem das Fleisch­essen auf­ge­ge­ben habe. Doch bis da­hin lieb­te ich schar­fe Sa­la­mi­piz­za so sehr, wie man ei­gent­lich nur sein ei­ge­nes Kind lie­ben kann. Ein Jahr spä­ter war ich wäh­rend ei­ner Stu­di­en­rei­se in Bo­lo­gna und aß mit Kom­mi­li­to­nen in ei­nem Re­stau­rant, das Ranzani13 hieß zu Abend. Dort be­stell­te ich Piz­za mit Sar­del­len, Ka­pern und schwar­zen Oli­ven. Das schmeck­te himm­lisch! Seit die­ser Rei­se kam bei mir nichts mehr an­de­res auf den Moz­za­rel­la.

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Wenn ich eine Fimo Scho­ko­la­de mo­del­lie­re, dann er­war­tet mei­ne Ziel­grup­pe ei­nen ziem­lich ex­pli­zi­ten Food­porn von mir. Das End­pro­dukt muss so ap­pe­tit­lich aus­se­hen, dass es den Be­trach­ter dazu ver­führt, die an­ge­fan­ge­ne Kohlsuppen-Diät aus der Gala um­ge­hend wie­der zu be­en­den. Ein Her­stel­ler ei­nes in­dus­tri­ell ge­fer­tig­ten Le­bens­mit­tels kann da­mit zu­meist nicht auf­war­ten, schon gar nicht bei Ta­fel­scho­ko­la­de. Denn was gibt es bei ei­nem fla­chen hell­brau­nen Block, der in 24 Stü­cke un­ter­teilt ist, schon groß­ar­tig zu se­hen? Doch wie schafft es die Scho­ko­la­den­mar­ke Mil­ka dann trotz­dem, welt­weit in der Stun­de 150.000 Pro­duk­te an den Kun­den zu brin­gen?

Mo­reo­ver, we are tal­ly­ing more than one bil­lon eu­ros of tur­no­ver per year all around the world, or, in other words, 150 000 pro­ducts sold each hour.

Elo­die: Mil­ka. thechocolatebars.wordpress.com (01/2017).

Picture of stuffed polymer clay chocolate with strawberry, caramel and yoghurt. Crafted by Veronika Vetter (DAoCFrEak) German Fine ArtistDie be­rühm­tes­te Milka-Kuh hieß Schwal­be und es ist nicht über­lie­fert, ob das gute Tier ein Brand­zei­chen hat­te. Sie und ich ha­ben aber ga­ran­tiert eins. Denn seit 1901 wird uns er­zählt, dass hin­ter li­la­far­be­nen Ver­pa­ckun­gen mit wei­ßem Schrift­zug be­währ­te Scho­ko­la­den­pro­duk­te ste­cken, die ein­fach je­der gern hat. Die Mar­ke Mil­ka ist eine Wort­kom­po­si­ti­on aus Milch und Ka­kao, die von der Schwei­zer Scho­ko­la­den­dy­nas­tie Su­chard kre­iert wur­de.

In den spä­ten 1960er Jah­ren do­mi­nier­te der schärfs­te Kon­kur­rent Rit­ter Sport so­wie ame­ri­ka­ni­sche Scho­ko­rie­gel den west­eu­ro­päi­schen Süß­wa­ren­markt. Mil­ka Ta­fel­scho­ko­la­de war nicht mehr kon­kur­renz­fä­hig. Um dies zu än­dern, be­auf­trag­ten die Suchard-Manager im Jah­re 1971 die Wer­be­agen­tur Young & Ru­bicam.

Im Auf­trag von Su­chard soll­te die Mar­ke Mil­ka ein un­ver­wech­sel­ba­res Image auf dem von Bil­lig­an­bie­tern über­schwemm­ten, von Rit­ter Sport do­mi­nier­ten und scho­ko­rie­gel­be­droh­ten Markt be­kom­men.

Bert­hold, Klaus: Die zar­tes­te Ver­su­chung, seit es Scho­ko­la­de gibt. juemi.de (01/2017).

Nach dem Be­such im Werk Lör­rach, in dem heu­te noch die 100-g-Tafeln Mil­ka Scho­ko­la­de her­ge­stellt wer­den, ent­schied der da­ma­li­ge Art Di­rec­tor von Young & Ru­bicam, dass eine li­la­far­be­ne Kuh als neu­es Mar­ken­lo­go ein­ge­setzt wer­den soll.

Collage von einer Tasse mit heißer Fimo Schokolade zusammen mit gefüllter Schokolade von Milka. Fan-Art arrangiert von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Die Idee kam ihm wohl bei der Heim­fahrt nach Frank­furt, als er aus dem Zug­fens­ter blick­te und den vie­len glück­li­chen Kü­hen des Wie­sen­tals beim Gra­sen zu­schau­te. Schon bald dar­auf wur­de ein Sim­men­ta­ler Fleck­vieh na­mens Adel­heid mit was­ser­lös­li­cher, lila Far­be be­sprüht und mach­te zu­erst in Print­an­zei­gen und spä­ter auch im Fern­se­hen für Mil­ka Wer­bung. Ab die­sem Zeit­punkt ging es nicht mehr nur um Scho­ko­la­de.

Die ers­ten Fo­tos hat ein Fo­to­graf schnell im Kas­ten. Im La­bor wer­den die Bil­der für die An­zei­gen spä­ter re­tu­schiert und „Adel­heid“ von der braun-weißen zur lila-Kuh.

Böh­me, An­dre­as: Wie die lila Milka-Kuh Adel­heid zur Werbe-Ikone wur­de. derwesten.de (01/2017).

Bild von Milka Schokolade aus Fimo mit flüssiger Erdbeerfüllung. Auf einem Teller präsentiert von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDies war auch nö­tig, denn Ta­fel­scho­ko­la­de war zur Mas­sen­wa­re ge­wor­den. Lan­ge be­vor Kraft Foods An­fang der 1990er Jah­re die Mar­ke über­nahm und die Scho­ko­la­den­re­zep­tur mei­ner Mei­nung nach zum Ne­ga­ti­ven än­der­te, wäre Mil­ka wohl ohne die früh ent­wi­ckel­ten Mar­ke­ting­stra­te­gien in gro­ße Nöte ge­ra­ten. Und das, ob­wohl die Mil­ka Ta­fel da­mals noch den Ruf ge­noss, auf­grund des lan­gen Con­chier­vor­gangs und der Al­pen­milch be­son­ders zart zu sein und im Mund zu schmel­zen.

Sin­ce its first ap­pearance, Mil­ka has gai­ned a re­pu­ta­ti­on for the smoot­hest and most de­li­ca­te cho­co­la­te tas­te that melts in the mouth and it is this fea­ture dif­fe­ren­tia­tes Mil­ka from all other cho­co­la­tes.

Lux, Clau­dia: Mil­ka. superbrands.com (PDF) (01/2017).

Bild von Fimo Schokolade mit lilafarbener Milka Kuh. Fan-Art modelliert von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinBis zur Jahr­tau­send­wen­de schick­te der neue ame­ri­ka­ni­sche Be­sit­zer nicht nur li­la­far­be­ne Kühe, son­dern auch im­mer mehr Pro­mis wie Mar­tin Schmitt, Pe­ter Stei­ner oder Fran­zis­ka van Alm­sick om­ni­prä­sent als Wer­be­trä­ger auf die Bild­flä­chen. Wie­der­um ein Jahr­zehnt spä­ter schaff­te es die Mar­ke Mil­ka dann end­gül­tig, sich völ­lig vom ei­gent­li­chen Pro­dukt zu ent­fer­nen. Be­feu­ert durch ge­nia­le Wer­be­ak­tio­nen ver­kauft das Bran­ding seit­dem et­was, was man nicht an­fas­sen kann - Emo­tio­nen.

Bild von Milka Fan-Art. Fimo Schokolade mit flüssigem Karamell und Keks au feinem Teller. Erzeugt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinFür den ar­gen­ti­ni­schen Ab­satz­markt wur­de dazu die Wer­bung „Ca­de­na de Tern­ura” ent­wi­ckelt. Dar­in war ein Scho­ko­la­den­au­to­mat zu se­hen, vor dem eine li­la­far­be­ne Kuh­at­trap­pe stand. Um eine Ta­fel zu be­kom­men, muss­te man mit der ei­nen Hand den Au­to­ma­ten be­rüh­ren und mit der an­de­ren die Milka-Kuh. Nach je­der Aus­ga­be ent­fern­te sich der fre­che Paar­hu­fer al­ler­dings ein Stück vom Au­to­ma­ten. So ge­schah es, dass sich bis­her frem­de Men­schen an den Hän­den nah­men und eine Ket­te bil­de­ten, um ge­mein­sam an die Scho­ko­la­de zu kom­men.

Bild von Simmentaler Fleckvieh in Lila von Milka aus Fimo. Modelliert von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinBei ei­ner fran­zö­si­schen Wer­be­ak­ti­on wie­der­um wur­de das Pro­dukt zum Me­di­um. Im Jah­re 2013 lan­de­ten 13 Mil­lio­nen Ta­feln Mil­ka Scho­ko­la­de in den Re­ga­len, die nur aus 23 Stü­cken be­stan­den. Der Käu­fer ei­ner sol­chen Son­der­ta­fel konn­te dann das feh­len­de Stück mit­hil­fe ei­nes Codes, wel­cher sich im In­ne­ren der Ver­pa­ckung be­fand, kos­ten­los an eine ge­lieb­te Per­son schi­cken las­sen. Für die­se Me­di­en­kam­pa­gne, die nur ei­nen Mo­nat lief, muss­te nicht nur die Pro­duk­ti­on um­ge­stellt, son­dern na­tür­lich auch kräf­tig die Wer­be­trom­mel ge­rührt wer­den. Eine kost­spie­li­ge In­ves­ti­ti­on, wel­che rein dazu dien­te, die Mar­ke Mil­ka mit Emo­tio­nen zu ver­lin­ken.

[...] but as simp­le as it may seem, it meant not­hing less than chan­ging the en­ti­re ma­nu­fac­tu­ring pro­cess of the Mil­ka cho­co­la­te bar.

BuzzmanTV: Mil­ka. Last Squa­re. youtube.com (01/2017).

Szenerie mit unterschiedlichen, gefüllten Fimo Schokoladen von Milka. Angerichtet von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Wo viel Licht ist, da gibt es auch Schat­ten. Seit Jah­ren wird dem Un­ter­neh­men hin­ter Mil­ka un­ter­stellt, es wür­de Kin­der­ar­beit för­dern und den Be­griff Al­pen­milch ver­höh­nen.

Ich will kein Sys­tem un­ter­stüt­zen, das mit Kin­der­skla­ven bei der Ka­kao­ern­te ar­bei­tet, um die Roh­stoff­prei­se nied­rig und den Share­hol­derva­lue hoch zu hal­ten.

Knub­be: Wie glück­lich ist die lila Kuh? utopia.de (01/2017).

Im­mer­hin ver­zich­tet Mil­ka Scho­ko­la­de auf Palm­öl. Sie be­steht un­ter an­de­rem aus Ka­kao­but­ter und But­terrein­fett. Nicht schlecht für ein solch preis­wer­tes Pro­dukt.

Picture of Polymer Clay Chocolate. Crafted by Veronika Vetter Fine Artist

Ist mit Mil­ka Scho­ko­la­de Food­porn mög­lich oder braucht es wirk­lich be­mal­te Kühe, Emo­tio­nen und Pro­mis, um Süß­wa­ren zu ver­kau­fen? Die­ser Fra­ge bin ich mit mei­ner Mil­ka Fan-Art nach­ge­gan­gen. Dazu habe ich zwei un­ter­schied­li­che Ge­schmacks­sor­ten mo­del­liert. Falls Sie wis­sen wol­len, wie ich eine mit Erd­bee­re und Jo­ghurt ge­füll­te Scho­ko­la­de ge­macht habe, dann freu­en Sie sich auf die fol­gen­de Bild­an­lei­tung.

Fimo Schokolade modellieren - so geht’s

Bild von einer roten Fimo Kugel mit einem Stück BackpapierZum Mo­del­lie­ren mei­ner ge­füll­ten Scho­ko­la­de ver­wen­de­te ich die Fi­mo­far­ben Weiß (0), Rot (2) und Scho­ko­braun (77). Für den Mil­ka Stem­pel nahm ich au­ßer­dem Fi­mo­res­te zur Hil­fe. Als spe­zi­el­les Ma­te­ri­al griff ich zu­dem auf rote Pas­tell­krei­de, Back­pa­pier, Res­in und Fimo Li­quid zu­rück. Und da­mit die fi­li­gra­ne Ar­beit leich­ter von der Hand geht, soll­ten Sie sich auch noch Ihre Pas­ta­ma­schi­ne, ein schar­fes Mes­ser, ver­schie­de­ne Dot­ting­tools und ge­wöhn­li­che wei­ße Krei­de zu­recht­le­gen.

Bild vom roten Fimo Block, der in Backpapier eingewickelt wirdIch be­gann mit der Erd­beer­fül­lung und roll­te dazu das Rot auf eine Di­cke von zwei Mil­li­me­tern aus. Aus der aus­ge­roll­ten Mas­se schnitt ich an­schlie­ßend drei iden­ti­sche Stü­cke aus, die je­weils vier Zen­ti­me­ter lang und 2,5 Zen­ti­me­ter breit wa­ren. Mei­ne drei Blö­cke leg­te ich zu­erst sym­me­trisch auf­ein­an­der und pack­te das Gan­ze da­nach in Back­pa­pier ein. Hin­weis: Das Ein­wi­ckeln ist im­mens wich­tig, da­mit die Scho­ko­la­de nicht die rote Fül­lung ver­färbt.

Für die zart schmel­zen­de Scho­ko­la­den­hül­le roll­te ich das scho­ko­brau­ne Fimo auf eine Di­cke von zwei Mil­li­me­tern aus. Im An­schluss nahm ich mei­nen Mil­ka Stem­pel zur Hand und präg­te da­mit die Ober­sei­te des aus­ge­roll­ten Fi­mos.

Collage mit Anleitungsschritten, wie eine Schokoladenschicht aus Fimo über die Füllung gelegt wird

Der nächs­te Schritt war der schwers­te des ge­sam­ten Mo­tivs. Ich muss­te näm­lich das fla­che, ge­präg­te Fimo vor­sich­tig von der Ar­beits­flä­che ab­neh­men und mei­nem Back­pa­pier so über­stül­pen, dass der Schrift­zug sym­me­trisch über der Fül­lung war.

  • Was über­stand schnitt ich dar­auf­hin gleich­mä­ßig zu­recht. Au­ßer­dem drück­te ich den Scho­ko­la­den­über­zug mit­hil­fe ei­nes run­den Dot­ting­tools fest. Da­durch ent­stand au­to­ma­tisch eine brei­te Rand­flä­che.
  • Mit ei­nem schar­fen Mes­ser schnitt ich dann eine der vier Ecken weg, ohne da­bei das Back­pa­pier zu be­schä­di­gen. Das Gan­ze soll­te ein we­nig so aus­se­hen, als hät­te je­mand die Scho­ko­la­de seit­lich mit ei­nem Eck­zahn be­gin­nend ab­ge­bis­sen.

Künstliche Schokolade hat zwei Füllungen

Bild vom Zuschneiden der roten ErdbeerfüllungAls Nächs­tes dreh­te ich mein Scho­ko­la­den­stück um. Ich ent­nahm die Fül­lung und be­frei­te die­se vom Back­pa­pier. Da­nach leg­te ich die Erd­beer­creme wie­der in die Scho­ko­la­den­hül­le und schnitt die­se zu. Beim Aus­schnei­den der Biss­stel­le ach­te­te ich dar­auf, dass ich von der Erd­beer­fül­lung ei­nen hal­ben Zen­ti­me­ter mehr als von der Scho­ko­la­de ab­schnitt. Hin­weis: Die­se Aus­spa­rung war für das Res­in.

Nun dreh­te ich das Stück wie­der um, so­dass mich der Schrift­zug an­sah. Es war Zeit für die zwei­te Fül­lung ge­wor­den.

Collage mit Anleitungsschritten, wie man zwei Füllungen in eine Fimo Schokolade von Milka bekommt. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Für die Jo­ghurt­fül­lung nahm ich wei­ßes Fimo und roll­te es auf eine Di­cke von zwei Mil­li­me­tern aus.

  • Da­nach leg­te ich zwei aus­ge­roll­te Schich­ten auf­ein­an­der und plat­zier­te dar­auf mein Scho­ko­la­den­stück.
  • Als ich das über­ste­hen­de Weiß ab­ge­schnit­ten hat­te, roll­te ich scho­ko­brau­nes Fimo eben­falls auf eine Di­cke von zwei Mil­li­me­tern aus.
  • Nun nahm ich wie­der mein di­cker ge­wor­de­nes Scho­ko­la­den­stück und setz­te es auf die un­te­re Scho­ko­la­den­schicht.

Zu gu­ter Letzt muss­te ich nur noch das über­ste­hen­de Braun weg­schnei­den. Au­ßer­dem pass­te ich die Jo­ghurt­fül­lung samt Bo­den­scho­ko­la­de an die Biss­stel­le an. Mein be­reits sehr köst­lich aus­se­hen­des, dop­pelt ge­füll­tes Scho­ko­la­den­stück gab ich dann für 30 Mi­nu­ten bei 110 Grad Cel­si­us in den Back­ofen.

Gießharz veredelt die rote Schokoladenfüllung

Bild vom Einfüllen der glänzenden Erdbeergelee Füllung in die Fimo SchokoladeDa­mit aus mei­ner Erd­beer­creme ein glän­zen­des Erd­beer­ge­lee wur­de, habe ich mir ei­nen Be­cher mit Res­in an­ge­rührt. Das flüs­si­ge Gieß­harz ver­misch­te ich mit ro­ter Pas­tell­krei­de und ließ es an­schlie­ßend für 20 Mi­nu­ten ru­hen. Da­durch wur­de die Mas­se zäh­flüs­sig. Ab­schlie­ßend nahm ich ein Holz­stäb­chen und trug da­mit das rote Res­in auf die Biss­stel­le des har­ten Scho­ko­la­den­stücks auf. Hin­weis: Vor dem Auf­tra­gen des Erd­beer­ge­lees muss­te das Fimo völ­lig aus­ge­kühlt sein.

Tipp: Res­in trock­net be­kannt­lich erst nach 24 Stun­den völ­lig aus. Na­tür­lich woll­te ich nicht, dass die flüs­si­ge Erd­beer­fül­lung in die­ser Zeit aus mei­ner Biss­stel­le her­aus­läuft. Aus die­sem Grund bau­te ich mir ein Pro­vi­so­ri­um aus Alu­fo­lie, in wel­ches ich das Scho­ko­la­den­stück hoch­kant ein­steck­te. Nach der Trock­nungs­zeit trug ich als Fi­nish ab­schlie­ßend noch Fimo Glanz­lack auf das ge­sam­te Scho­ko­la­den­stück auf.

Milka Stempel aus Fimo basteln ist kein Hexenwerk

Um al­len mei­nen Scho­ko­la­den­stück­chen eine gleich­mä­ßi­ge Prä­gung ver­lei­hen zu kön­nen, habe ich mir ei­nen Stem­pel mit dem Mil­ka Schrift­zug an­ge­fer­tigt. Da­für roll­te ich eine be­lie­bi­ge Fi­mo­far­be auf eine Di­cke von zwei Mil­li­me­tern aus. Da­nach schnitt ich mir aus dem aus­ge­roll­ten Fimo ein Recht­eck, wel­ches fünf Zen­ti­me­ter lang und 3,5 Zen­ti­me­ter breit war.

  • Im An­schluss drück­te ich den Mil­ka Schrift­zug mit­hil­fe ei­nes run­den Dot­ting­tools in die Plat­te und gab die­se gleich da­nach für 20 Mi­nu­ten bei 110 Grad Cel­si­us in den Back­ofen.

Bild vom Aufkleben der Stempelplatte auf den Stempelgriff unter der Zuhilfenahme von Fimo LiquidWäh­rend­des­sen der Schrift­roh­ling back­te, roll­te ich wie­der eine be­lie­bi­ge Far­be auf eine Di­cke von zwei Mil­li­me­tern aus. Wie bei ei­nem Plätz­chen­teig gab ich da­nach an­stel­le von Mehl groß­zü­gig wei­ße Krei­de über das aus­ge­roll­te Fimo. Nach­dem der Schrift­roh­ling fer­tig ge­ba­cken und aus­ge­kühlt war, drück­te ich die­sen kräf­tig auf den vor­be­rei­te­ten Fimo Teig. Im An­schluss schnitt ich mei­ne da­mit er­schaf­fe­ne Stem­pel­plat­te zum Recht­eck und leg­te die­se für zehn Mi­nu­ten bei 110 Grad Cel­si­us in den Back­ofen.

Bild von Fimo Stempel mit Milka SchriftzugZu gu­ter Letzt mo­del­lier­te ich ei­nen hand­li­chen Stem­pel­griff aus brau­nem Res­te­fi­mo, der et­was grö­ßer als die Stem­pel­plat­te war. Die Un­ter­sei­te des Griffs be­strich ich groß­zü­gig mit Fimo Li­quid und kleb­te mei­ne ge­ba­cke­ne Stem­pel­plat­te dar­an fest. Den ge­kleb­ten Fimo Stem­pel gab ich dann noch ein­mal für 30 Mi­nu­ten bei 110 Grad Cel­si­us in den Back­ofen.

Fazit: Foodporn oder doch nur süße Softcore Verführung?

Picture of polymer clay caramel chocolate with purple cow. Created by Veronika Vetter German Fine ArtistEs ist ver­dammt schwer, aus Fimo Scho­ko­la­de ei­nen Food­porn zu ma­chen. Um mei­ne Mil­ka Fan-Art den­noch an­sehn­lich zu prä­sen­tie­ren, muss­te ich zwei neue Sor­ten er­fin­den, die es so nicht gibt. An­sons­ten wä­ren ein­fach nur brau­ne Stü­cke da­bei her­aus­ge­kom­men, die mei­ner Mei­nung nach ge­nau­so lang­wei­lig aus­ge­se­hen hät­ten, wie Mil­ka Noi­set­te schmeckt. Für mich ist völ­lig un­ver­ständ­lich, dass Mil­ka zwar löb­li­cher­wei­se ei­ni­ge Scho­ko­la­den­sor­ten mit flüs­si­gem Ka­ra­mell an­bie­tet, in kei­ner die­ser Ta­feln je­doch zu­dem ein knusp­ri­ger Keks steckt.

Bild von Fimo Sommerschokolade mit Joghurt und Erdbeergelee. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin für Milka Auch für die ori­gi­na­le Mil­ka Erd­bee­re braucht es schon sehr viel Emo­tio­nen, um sich für die­ses in al­len Be­rei­chen eher farb­lo­se Pro­dukt zu ent­schei­den. Da­bei wäre ge­ra­de im Som­mer ein Stück kna­cki­ge Scho­ko­la­de mit Jo­ghurt, ähn­lich wie von Rit­ter Sport nur zu­sam­men mit flüs­si­gem Erd­beer­ge­lee als Top­ping eine rich­tig er­fri­schen­de Sa­che. Gäbe es nicht die Mil­ka Trio­la­de, die eine mei­ner ab­so­lu­ten Lieb­lings­scho­ko­la­den ist, könn­te man den flei­ßi­gen Ar­bei­tern aus Lör­rach nur wün­schen, dass es noch lan­ge schö­nes Sim­men­ta­ler Fleck­vieh gibt, wel­ches sich ge­dul­dig wie Adel­heid und Schwal­be me­di­en­wirk­sam be­ma­len lässt.

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